Zugegeben, die Matthäuspassion zu hören, das heißt, die Passionsgeschichte quasi in Echtzeit mitzuerleben. Zweieinhalb Stunden dauert das Werk, drauf gilt es sich einzulassen!

ABER:

Matthäuspassion zu hören, heißt auch, zu erleben, was herauskommt, wenn sich ein Johann Sebastian Bach NICHT an die Vorgaben seiner Dienstherren hält. Die hatten von ihm bei Dienstantritt gefordert, dass die von ihm hinkünftig zu erwartenden „Compositiones“ nicht „zu lang“ ausfallen würden und die Musik „auch also beschaffen seyn möge, damit sie nicht opernhafftig herauskomme, sondern die Zuhörer vielmehr zur Andacht aufmuntere“.

Und die Matthäuspassion? Doppelchörig und doppelorchestrig – ein Höhepunkt der Kirchenmusik. Es wird gespottet geklagt, es gewittert und es wird gelitten. Schon nach der Uraufführung an Karfreitag 1727 beschwerte sich Pastor Christian Gerber über die theatralischen Komponente „als ob man in einer Oper wäre“.

Sie können das hören am Gründonnerstag (18.4.) und Karfreitag (19.4.), jeweils um 19:30 in der Marktkirche.

Karten gibt’s an den bekannten Vorverkaufsstellen und im Netz.